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Nebenschilddrüsenszintigraphie
Nebenschilddrüsenszintigraphie mit Tc-99m-MIBI - Darstellung der Nebenschilddrüsen
In der Regel sind die 4 Nebenschilddrüsen hinter der Schilddrüse gelegen. Nicht selten findet man jedoch auch Abweichungen von dieser Lage (ektope Lage). Aufgabe der Neben-schilddrüsen ist es, Parathormon (PTH) zu produzieren. Parathormon spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) beispielsweise im Rahmen von Nebenschilddrüsenadenomen (gutartige Tumore der Nebenschilddrüsen) führt zu einem Anstieg des Serumcalciumwertes und einem Abfall des Serumphosphatwertes und kann zu Symptomen wie Osteoporose, Herzrhythmusstörungen oder Niereninsuffizienz führen. Mithilfe der Nebenschilddrüsenszintigraphie können Nebenschilddrüsenadenome bildlich dargestellt und so ggf. eine operative Therapie eingeleitet werden.
Vorbereitung auf die Untersuchung
Voraufnahmen und Vorbefunde (Laborwerte (Calcium, Phosphat, PTH), Ultraschall der Schilddrüse und des Halses, Szintigraphie der Schilddrüse sollten zum Untersuchungstermin mitgebracht oder uns zuvor zugeschickt werden oder zuvor geplant und durchgeführt werden.
CT- oder MRT-Aufnahmen bitte ebenfalls- falls vorhanden- mitbringen.
Für die Nebenschilddrüsenszintigraphie ist es nicht erforderlich, nüchtern zu erscheinen. Auch Medikamente können in der Regel wie gewohnt eingenommen werden.
Ablauf der Untersuchung
Nach einem Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, in dem unter anderem aktuelle Beschwerden, bisherige Therapien und eventuelle Vorerkrankungen besprochen werden, wird in der Regel zunächst eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Schilddrüse und des Halses zur Beurteilung der Struktur und Größe der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen durchgeführt. Im Anschluss daran erfolgt dann die Nebenschilddrüsenszintigraphie. Für die Szintigraphie wird eine geringe Menge eines radioaktiven Arzneimittels (99mTc-MIBI) in die Armvene injiziert. Nach etwa 10 Minuten hat sich die Substanz über den Blutkreislauf bereits in der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen angereichert. Nun werden von einer empfindlichen Kamera (Gammakamera) Bilder aufgezeichnet, auf denen die Verteilung des Arzneimittels sichtbar gemacht wird. Um eine gute Bildqualität zu erzielen, sollte sich die Patientin oder der Patient während der Untersuchung möglichst nicht bewegen. Nach ca. 1 h erfolgen statische Aufnahmen des Halses und oberen Mediastinums, zusätzliche Schichtaufnahmen (SPECT-CT) können durchgeführt werden, bei denen sich die Kameraköpfe um die Patientin oder den Patienten herum drehen. Nach einer Wartezeit (etwa 2 Stunden nach der Injektion) werden Spätaufnahmen (Aufnahmen des Halses und oberen Mediastinums und ggf. (erneute) SPECT-CT) angefertigt. Zu diesem Zeitpunkt wurde das schwach radioaktive Arzneimittel zum größten Teil aus der Schilddrüse ausgewaschen, so dass sich die Nebenschilddrüsen bzw. Nebenschilddrüsenadenome gegenüber dem Schilddrüsengewebe besser abgrenzen. Gegebenenfalls ist zudem eine zusätzliche Schilddrüsenszintigraphie zur Differenzierung fokaler Schilddrüsenadenome von Nebenschilddrüsenadenomen sinnvoll, die idealerweise schon vorbereitend durchgeführt wurde, s. Vorbereitung.
Für die Untersuchung sollten etwa 3 Stunden Zeit eingeplant werden. In Abhängigkeit vom Untersuchungsumfang und Patientenaufkommen kann es jedoch zu zeitlichen Abweichungen kommen. Zum Zeitvertreib während der Wartezeiten kann gerne Lektüre mitgebracht werden. Sie müssen nicht nüchtern sein und dürfen essen.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Bei den für die Nebenschilddrüsenszintigraphie verwendeten radioaktiven Arzneimitteln und Dosierungen sind nennenswerte, häufiger auftretende akute Nebenwirkungen nicht bekannt. Allergische Reaktionen sind sehr selten. Da bei der Nebenschilddrüsenszintigraphie schwach radioaktive Arzneimittel verwendet werden, ist diese Untersuchung mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die etwa der zweifachen jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~2.1 mSv pro Jahr) entspricht.
Befundmitteilung und ergänzende Untersuchungen
Der schriftliche Befund der Untersuchung wird dem überweisenden Arzt oder der überweisenden Ärztin in der Regel in den folgenden Tagen zugesandt.